Mittwoch, 1. August 2007

The Poem is You

oder: „Frisch gewaschene Kleider duften immens“

Ein guter Freund hat jetzt eine richtige Band – der meist benutzte Satz heranwachsender Dorfadoleszenten. Zum Glück gehöre ich in diese Sparte und darf hiermit höchst objektiv von den musikalischen Geburtenschaften einer großartigen Band berichten.
Irgendwie fand ich lange nicht so Recht die notwendige Freizeit meiner Ohren um mir das Projekt in konservierter oder virtueller Form zu Gemüte zu führen. Also reiste ich vor ein paar Tagen nach Leipzig um mir ein reales Klangbild der Band „The Poem is You“ zusammen zu puzzeln. Ein kleiner sympathischer Club, typisches Konzertpublikum und sechs gut aussehende Instrument- bzw. Mikrophonträger strukturierten mein Sichtfeld. Erst einmal unauffällig irgendwo hin stellen und nicht sofort Muttis Grinsen nach dem Motto, „mein Jung ich bin so stolz auf dich“ aufsetzen. Ich muss gestehen, dass ich doch recht schnell den Habitus der grinsenden Blutsverwandten mimte aber wenn dies bitte mit Hilfe halbkomplexem Musikwissen begründet werden dürfte: Nicht oft trifft man junge Bands die ein solches musikalisches Gespür für eingängige Melodien besitzen. Der meist drei bis vierstimmige Gesang und die sanfte musikalische Begleitung vermischen sich zu einem polkaesken Wohlklang. Perfekte Songs für einen postmodernen (das Wort muss ja in renommierten Jugendblättern fallen….) Western, welcher in den Sprachen englisch, französisch und spanisch funktioniert. Innerhalb dieses Akustikkonzert entsteht die Erkenntnis, das seit LOW weibliche und männliche Stimme sich nicht mehr so gut synthetisiert haben.

thepoemisyou

Auch auf den Zehn Songs ihres selbstveröffentlichten Demos „The Earth Shall Weep“ zeigt sich die Schönheit der melancholischen Melodien. Es wird zwar improvisiert, aber nie verliert man sich in Beliebigkeit. Immer wieder kommen, insbesondere aufgrund des häufig mehrstimmigen Gesang, Erinnerungen an die großartigen Stücke von Belle and Sebastian, A Silver Mt. Zion bis Yo la Tengo. Ebenfalls ist ein solches Instrumentelles Variantenreichtum für Bands in diesem Alter keine Selbstverständlichkeit – auch nicht in der Postmoderne. Bläser, Streicher, sowie elektronische Einflüsse gesellen sich zum klassischen Instrumentarium. Die Songstrukturen überraschen bei jedem Lied erneut, ob schiefe Trompeten auf Polka – Rhytmen gemixt oder Chorgesang auf quitschigen Gitarren, jeder der 10 Kumpanen ist sein eigener Herr/Frau (…gewürzt mit gendermainstream). Sollte die Band tatsächlich nicht in nächster Zeit eine Plattenfirma von sich überzeugen können, steht es um die Musikbranche tatsächlich so schlecht, wie immer behauptet wird. „Sometimes even the smartest kinds can be wrong“ würden The Poem is You sagen. Nur allzu gerechtfertigt erschiene es, wenn es der Band gelingen könnte, den wohlverdienten Platz im deutschen Musikzirkus zu ergattern. Dresden scheint dafür bekanntlich nicht der schlechteste Ort zu sein.

+ Ella Propeller +

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seit anfang/mitte2008 allerdings ist dieser blog und das unregelmäßige organisieren von konzerten im café wagner das einzige was wir noch machen... tja.

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